«Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist,
kommt keine Klugheit auf …»
… erkannte schon der Schriftsteller und Apotheker Theodor Fontane im 19. Jahrhundert. Zwei Jahrhunderte später scheint die Dummheit zahlreicher Wissenschaftler neue Rekordhöhen zu erreichen.Stellen Sie sich vor, Sie geben einem Flugzeugbauer Geld dafür, dass er ein sicheres und schnelles Flugzeug konstruiert. Sein Entwurf wird getestet, jedoch stürzt das Flugzeug ab, weil der Tank nur für den Start genug Treibstoff fasst. Für einen Weiterflug und eine Landung reicht der Treibstoff nicht aus. Der Flugzeugbauer entwirft ein neues Modell, belässt es jedoch beim viel zu kleinen Tank. Erneut kommt es zum Absturz. Identisch verläuft es beim dritten Versuch. So geht es immer weiter. Jeden Versuch lässt er sich sehr gut bezahlen. Eines Tages fragen Sie den Flugzeugbauer, warum er stets den gleichen Fehler wiederholt. Er kann Ihnen darauf keine vernünftige Antwort geben, macht aber weiter wie bisher und riskiert damit den Tod von Tausenden Menschen. Würden Sie diesen Ingenieur für 130 Fehlversuche in Folge bezahlen?
Sicher nicht, aber genau das tun wir indirekt mit unseren Steuergeldern und überhöhten Medikamentenpreisen. Die Firma Merck hat einen Impfstoff gegen das Human Immunodeficiency Virus (HIV) mit dem komplizierten Namen MRKAd5-HIV1-gag/pol/nef an über 3000 Menschen getestet. Der Impfstoff war absolut wirkungslos, obwohl bzw. gerade weil er im Tierversuch zuvor scheinbar wirksam war.[1-3] Man mag nun annehmen, dass dies ein tragisches, nicht vorhersehbares schlechtes Ergebnis sei.
Die Wirklichkeit ist jedoch eher mit den Worten Charles-Louis de Montesquieu zu beschreiben:
«Tritt eine Idee in einen hohlen Kopf, so füllt sie ihn völlig aus – weil keine andere da ist, die ihr den Rang streitig machen könnte.»
Im Tierversuch gelang es wiederholt, durch Impfungen eine HIV-Infektion zu verhindern.[4] In der Folge wurden seit 1987 bis 2007 vom Institut für Allergien und ansteckende Krankheiten in den USA (U.S. National Institute of Allergy and Infectious Diseases) mehr als 130 Untersuchungen mit HIV-Impfstoffen an Menschen finanziert. Darunter waren sowohl vorbeugende als auch therapeutische Impfstoffe. Kein einziger war beim Menschen wirksam trotz bzw. gerade wegen vorheriger erfolgreicher Anwendung in Tierversuchen.[5]
Es gelang, Mäuse, Kaninchen und Affen, denen schwere Immunsystemschwächen angezüchtet wurden, in Tierversuchen mit HIV zu infizieren. Dennoch ist bei keinem dieser Tiere das menschliche AIDS-Syndrom ausgebrochen.[6]
Hingegen zeigten Untersuchungen an menschlichen weissen Blutzellen ausserhalb des Körpers sowohl die Wirksamkeit als auch die Toxizität von AIDS-Medikamenten wie AZT [7], 3TC [8] und Proteaseinhibitoren [9] zuverlässig. Daran wird deutlich, dass innovative Forschungsmethoden im Gegensatz zu Tierversuchen zu zuverlässigeren Resultaten und Fortschritten führen und dies ohne dass Menschen- und Tierleben unnötig gefährdet werden.
Warum nun in der HIV-/AIDS-Forschung immer noch auf Tierversuche gesetzt wird, ist mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbar, ebenso wenig, wie wenn man den Flugzeugbauer weiter bezahlen würde.
Die Antwort auf die Ignoranz der Wissenschaftler, dass tierversuchsfreie Forschungsmethoden zu weitaus besseren Resultaten führen, liefert der Literaturnobelpreisträger George Bernard Shaw:
«Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, dass man ununterbrochen gezwungen ist, dazuzulernen.»
Um die Intelligenz der genannten HIV-/AIDS-Forscher dürfte es daher nicht allzu gut bestellt sein. Ein neuer Paragraf im Strafgesetzbuch wäre wünschenswert, der Wissenschaftler mit Höchststrafen belegt, welche leichtfertig die Gesundheit von Menschen und Tieren gefährden. Denn jeden Tag sterben 8000 Menschen an den Folgen der Infektion mit HIV.
Dr. med. Alexander Walz
Oberarzt, wissenschaftlicher und medizinischer Berater der AG STG
Das Quellenverzeichnis finden Sie unter: www.agstg.ch/quellen.html