Korrupte Medizin - Die Krankheitserfinder oder Der Angriff auf die Gesunden
Sind Sie manchmal tagsüber etwas müde? Haben Sie manchmal weniger Hunger? Sind Sie zwischendurch mal nervös? Schlafen Sie nicht immer durch in der Nacht? Können Sie sich nicht immer gut konzentrieren? Vergessen Sie manchmal etwas? Haben Sie manchmal schlechte Laune? Sind Sie nicht immer glücklich und zufrieden? Haben Sie schon mal gedacht, dass Sie früher glücklicher waren?Dann sollten Sie unbedingt sofort zum Arzt gehen, denn dann sind Sie krank! Ihr Mediziner wird dann schon eine passende und behandelbare Krankheit für Sie finden. Denn wie sagt eine alte Medizinerweisheit: Ein gesunder Mensch ist ein Kranker, der nur noch nicht genügend untersucht wurde.
In den letzten Jahren sind alle Menschen «krank» geworden. Sie leiden an Krankheiten wie Bluthochdruck, zu viel Cholesterin, Diabetes, ADHS, Osteoporose, Potenzschwäche, Fettleibigkeit, Schüchternheit und vielen weiteren. Alle Menschen sind «krank», und gegen all diese Krankheiten gibt es Medikamente und/oder Therapien.
Und wer dann doch noch gesund ist, also durch den engmaschigen Krankheitsfahndungs-Raster fällt, für den werden milde Symptome von harmlosen Krankheiten oder gutartigen Leiden zu gefährlichen Krankheiten hochstilisiert. Noch nicht genug? Die natürlichsten Prozesse im Leben eines Menschen werden immer mehr als behandelbare Krankheiten betrachtet. Dies sind z.B. Pubertät, Kinderlosigkeit, Schwangerschaft, Geburt, die Tage vor der Periode, die Menstruation und natürlich die Wechseljahre von Frauen und Männern.
Hinzu kommen noch all die Krankheiten, die dem Drang nach optischer «Perfektion» folgen. Was eigentlich als normal gilt – also das individuelle persönliche Aussehen –, damit haben heutzutage immer mehr Menschen Probleme. Entweder lassen sie sich deswegen auf Kosten der Krankenkasse psychologisch behandeln oder, was momentan noch öfters selbst bezahlt werden muss, alles Mögliche operativ «korrigieren». Solche Krankheiten heissen Falten bzw. Altern, Tränensäcke, Glatze, Sommersprossen, Segelohren, graues Haar, Orangenhaut, zu grosse oder zu kleine Geschlechtsmerkmale (bei Männern und Frauen) und so weiter.
Eines haben diese natürlichen Merkmale und meist ungefährlichen Beschwerden und Leiden, die neuerdings als Krankheiten bezeichnet werden, gemeinsam. Sie treiben die Gesundheits- bzw. die Krankheitskosten immer schneller in die Höhe (da sie immer öfter von Krankenkassen bezahlt werden müssen). So werden jährlich Milliarden an Kosten für Arztbesuche, Therapien und Medikamente verursacht. Diese Milliarden fehlen deshalb für die Erforschung von Therapien und Heilungen für wirkliche Krankheiten (wie z.B. für die klinische Forschung, die am meisten medizinischen Fortschritt bringt). Auch geht das Verständnis für wirklich Kranke immer mehr verloren, wenn jeder «krank» ist und vielleicht sogar noch Mitleid erwartet. Aber die Pharmakonzerne reiben sich die Hände ob dem Verhalten der Menschen, das von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) gefördert wird, indem sie Gesundheit in etwa als völliges körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden definiert hat. Diese Entwicklung ist verheerend. Denn wenn dies so weitergeht, dann entwickelt sich die Medizin immer mehr zum Feind der Gesundheit.
Australische Pharmakologen haben im «British Medical Journal» die fünf wesentlichen «Spielarten» der Krankheitserfinder beschrieben. Diese sind:
- Normale Prozesse des Lebens werden als medizinisches Problem verkauft
- Persönliche und soziale Probleme werden als medizinisches Problem bezeichnet
- Risiken werden zu Krankheiten erklärt
- Seltene Symptome werden als grassierende Seuchen dargestellt
- Leichte Symptome werden als Vorboten schwerer Leiden verkauft
Wie man erfundene Krankheiten unters Volk mischt
Medizinerkongresse werden oft dazu missbraucht, Ärzte davon zu überzeugen, dass es sich bei einer harmlosen Krankheit um eine gefährliche Pandemie handelt
Sehr wichtig ist natürlich die Mund-zu-Mund-Propaganda von Menschen, die diesen Pseudokrankheiten bereits zum Opfer gefallen sind. Diese Menschen wollen Anerkennung für ihr Leiden und helfen so mit, dass ihre «Krankheit» immer bekannter wird. Auch immer mehr sogenannte Non-Profit-Stiftungen und Selbsthilfegruppen, oft auch von der Pharmalobby gesponsert, werden gegründet, die unter dem Deckmantel der Hilfe gesunden Menschen mit leichten Beschwerden einreden, dass sie krank seien.
Ganz besonders hinterhältig sind Umfragen und sogenannte Selbstausfüllbogen zur Feststellung, ob Sie unter dieser oder jener Krankheit leiden. Geschickt gestellte Fragen wie im Einleitungstext haben einzig das Ziel, Ihnen eine Krankheit einzureden. Wir auf jeden Fall haben alle diese Fragen mit Ja beantwortet – fühlen uns aber «trotzdem» gesund.
Nun, auch wenn Sie gegen die genannte und weitere Marketingpropaganda immun sein sollten, dann bleibt immer noch Ihr Arzt. Dieser kann Sie von einer Krankheit überzeugen oder, sofern er ein seriöser und kritischer Arzt ist, Sie davon überzeugen, dass Sie sich weiterhin wohl fühlen dürfen, da Sie gesund sind.
Wie «über Nacht» plötzlich alle Menschen krank wurden
Wie gesagt werden immer mehr kleine Leiden und Risikofaktoren zu Krankheiten erklärt. Wohl der erfolgreichste Weg, Menschen als krank zu erklären, ist das Verschieben von Grenzwerten. Dazu gehören Cholesterinwerte (siehe Bericht im «Albatros» Nr. 28), Bluthochdruck und all die weiteren Werte, die sich messen lassen.Eine Blutdrucksenkung galt lange erst ab 160/100 als notwendig, diese Werte sanken dann in den 1990ern auf 140/90, und öfters liest man heutzutage, dass 120/80 als «normale» Werte gelten. An Medizinkongressen wurde sogar schon die Idee ausgesprochen, dass man doch am Besten alle Menschen vorsorglich mit Sartanen (Blutdrucksenkern) behandeln solle. Ein Multimilliardengeschäft (Sartane sind die teuersten Blutdrucksenker), das die Krankenkassen alleine vermutlich fast so viel kosten würde wie unser ganzes Gesundheitssystem derzeit zusammen.
Das Verschieben von Grenzwerten (aller Art) entscheidet über Nacht darüber, dass plötzlich 30 oder noch mehr Prozent aller Menschen krank sind – und für die Pharmafirmen, dass sie diesen Menschen Medikamente (die die Krankenkassen bezahlen müssen) verkaufen können. Dabei wurde ein effektiver Nutzen in Bezug auf diese tieferen Werte wissenschaftlich nie eindeutig nachgewiesen. Und z.B. beim Blutdrucksenken mehren sich die Hinweise, dass ein zu starkes Senken je nach Krankheit sogar schädlich ist.
Die am meisten verbreitete Krankheit heisst Diagnose
Die Pharmabranche benutzt immer öfter soziale Netzwerke, um mit fiktiven Kranken Werbung für «Krankheiten» und
Medizin zu machen
Medizin zu machen
Unter anderem ziehen Blutdruck-, Cholesterin- und Osteoporose-Mess-Mobile durch das Land. Kostenlos kann man in solchen Mobilen seine Werte testen lassen. Eine nützliche Sache im Sinne der Vorsorge? Die Frage, wer diese Mobile sponsert, muss wohl nicht gestellt werden. Und siehe da: Die Erfolgsergebnisse sind überwältigend. Bis zu 50% all derer, die sich in diesen Mobilen kontrollieren lassen, verlassen das Mobil mit dem Wissen über irgendeinen angeblich erhöhten Risikofaktor, den sie unbedingt behandeln sollten. Selbstverständlich bietet man diesen «Kranken» auch gleich das passende Infomaterial über Medikamente und bevorzugte Arztpraxen an.
Check-ups jeder Art hat die Bevölkerung regelrecht liebgewonnen. Schliesslich sind sie kostenlos und helfen einem vermeintlich, gesünder zu werden. Doch das passiert mitnichten. Deshalb fordern die wichtigsten amerikanischen Ärztegesellschaften schon seit langem die Abschaffung der meisten Vorsorge-Check-ups. Diese Ärzte haben erkannt, dass Check-ups kaum etwas bringen, aber dass sie sehr viel Geld verschlingen, das somit für die Behandlung von wirklichen Krankheiten fehlt.
Diese Check-ups sind nur der Anfang. Durch Körperscanner (Computertomogramme usw.) lässt sich garantiert bei jedem Menschen etwas finden (das diesen aber kaum jemals belasten wird). Wird jedoch einmal etwas gefunden, lebt der Patient von nun an in Angst um seine Gesundheit – dies lässt sich gut zu Geld machen. Deshalb fordern einige Ärzte bereits auch Computerscans als allgemeine Vorsorgeuntersuchung.
Auch die fortschreitende Entschlüsselung und Analyse des Gencodes wird den Profit der «Krankheitsbranche» noch massiv erhöhen, denn absolut jeder Mensch trägt einige Gene in sich, die nicht der Standardnorm entsprechen. Diese praktisch immer harmlosen Abweichungen kann sich die Medizin «vergolden» lassen. Sie bergen zudem auch sehr grosse Gefahren in sich. Die Eugenik (auch als Rassenhygiene bekannt) ist massiv auf dem Vormarsch. Die schöne neue Welt lässt grüssen.
Natürlich steht ausser Frage, dass die Diagnose das wichtigste Instrument der Medizin ist. Denn nur wenn Symptome oder eine (effektive) Krankheit erkannt werden, können sie auch behandelt werden. Es wäre aber für die allgemeine Volksgesundheit ein unermesslicher Gewinn, wenn die Diagnose sich auf die effektiven Krankheiten konzentrieren würde.
Altern ist keine Krankheit!
Für Risiken und Nebenwirkungen lassen Sie sich möglichst viele Medikamente verschreiben
Die Pharmafirmen aber greifen zu üblen Tricks, um alle natürlichen Prozesse des Alterns als Krankheit darzustellen, damit sie Medikamente dagegen verkaufen können. Dabei besonders interessant für die Pharmafirmen sind natürlich die verschiedenen messbaren Werte wie Blutdruck usw. Nebenbei erwähnt: Als Normalwerte gelten die Werte von gesunden Menschen (das können z.B. Rekruten oder Sportstudenten sein). Somit liegen die Werte praktisch aller älteren (generell sehr vieler) Menschen über bzw. unter der Norm.
Auch nimmt die Knochendichte mit dem Älterwerden immer mehr ab. Da «muss» natürlich sofort ein Medikament gegen Osteoporose geschluckt werden, obwohl nie bewiesen wurde, dass die niedrigere Knochendichte zu mehr Brüchen führt.
Auch mit den Wechseljahren wird ein Riesengeschäft gemacht. Frauen und immer mehr auch Männern werden Hormone verschrieben, die zwar ein paar natürliche Symptome lindern können, deren effektiver Nutzen jedoch auch nie bewiesen werden konnte. Langzeitstudien mussten schon öfters infolge Nebenwirkungen wie Krebs, Herzinfarkten und Leberschäden vorzeitig abgebrochen werden. Das Fazit dieser Hormonbehandlungen bzw. ihr Nutzen? Dazu sagt Jörg Blech, der Autor des Buches «Die Krankheitserfinder», plakativ: Wenn Östrogene bzw. Testosteron gegen den Alterungsprozess helfen sollte, dann vielleicht nur, weil damit das Leben erheblich verkürzt wird.
Was sich trotz jahrelangem Lobbyieren von Pharmapropagandisten noch nicht durchsetzen konnte, ist, dass Falten eine Krankheit seien. Das Interesse dafür ist aber sehr gross, denn wenn Falten als Krankheit anerkannt werden, dann bezahlt bekanntlich die Krankenkasse die «Heilmittel» dagegen.
Wie kann dieser gesundheitsfeindliche Trend gestoppt werden?
Anstatt ständig in der Angst vor Krankheiten zu leben, geniessen Sie lieber die Zeit z.B. mit Ihren Enkelkindern
Es würde deshalb eine vollkommen unabhängige Instanz brauchen, die jede Krankheit dahingehend untersucht, ob es sich um eine echte oder um eine erfundene Krankheit handelt. Zudem müssten Krankheitserfinder und deren Nutzniesser nach dem Entlarven ihrer Pseudokrankheit massiv gebüsst werden.
Auch die Ärzte – damit meinen wir jetzt die ehrlichen Ärzte – könnten zum Aufklären gegen die erfundenen bzw. aufgebauschten Krankheiten helfen. Doch diese Ärzte kommen immer mehr unter Druck. Denn Ärzte, die ihre Patienten als gesund erklären und nach Hause schicken, können bald nicht mehr überleben (weil sie nichts verdienen). Dies wird sich kaum ändern, solange unmündige Menschen von einer «Krankheit» lesen oder hören und dann von Arzt zu Arzt gehen, bis ihnen einer die vermeintliche «Krankheit» bescheinigt und sie dagegen behandelt. Zudem hat unser «Krankheitswesen» einen gravierenden Fehler. Bei uns verdient ein Arzt umso mehr, je mehr er (ob notwendig oder nicht) therapiert und medikalisiert. In England z.B. verdient ein Arzt eine Pauschale pro Patientenkonsultation.
Somit liegt diese Aufgabe schlussendlich zum grossen Teil bei uns Menschen (Patienten). Anstatt sich vor jeder neu erfundenen oder aufgebauschten Krankheit zu ängstigen, sollte man lieber kritisch durchs Leben gehen und seine eigene Gesundheit mit Freude geniessen.
Schlussbemerkungen
Leider fehlt uns hier der Platz, um auch nur eine bescheidene Anzahl von erfundenen und hochstilisierten Krankheiten aufzuzählen, geschweige denn sie zu erklären. Sicher wird aber auch Ihnen z.B. die Schweinegrippehysterie noch in den Ohren nachklingen. Wir hoffen, dass wir Sie mit diesem Bericht gegenüber der nächsten «Krankheit», die Sie befallen hat, ein bisschen kritischer machen konnten. Vergessen wir nicht: Sich wohl und gesund zu fühlen ist nichts Falsches. Und gesunder Menschenverstand hilft gegen die meisten «Krankheiten».Im nächsten Artikel der Serie «Korrupte Medizin» werden wir uns dem Thema «Krankheiten erfinden» bei Kindern widmen.
Hinweis:
Mit diesem Artikel wollen wir keinesfalls alle Krankheiten als eingebildet und alle diagnostischen Hilfsmittel als überflüssig abstempeln. Selbstverständlich gibt es viele echte und gravierende Krankheiten, wogegen die Medizin auch einige nützliche und sehr wichtige Medikamente und Therapien entwickelt hat. Wir wollen aber aufzeigen, dass die Menschen oft dazu missbraucht werden, die Kassen der Pharmafirmen zu füllen. Und ebenfalls, dass die Erfindung von angeblichen Krankheiten zu einer massiven Kostenexplosion im Gesundheitswesen geführt hat. Und zu guter Letzt sei nochmals erwähnt, dass dieses Geld deshalb für die Heilung von wirklichen Krankheiten fehlt.
Andreas Item
Weiterführende Informationen:
Der erste Teil der Serie «Korrupte Medizin» im Albatros Nr. 27:«Illegale Machenschaften des Pharma-Kartells»
Der zweite Teil der Serie «Korrupte Medizin» im Albatros Nr. 28:
«Wie die Pharmabranche Ärzte korrumpiert»
Die ZDF-Dokumentation «Das Pharma-Kartell» können Sie unter folgendem Link ansehen (leider nur in Deutsch verfügbar):
http://www.agstg.ch/Videos/ZDF-Frontal-21-Das-Pharma-Kartell.html