Tierschutzprojekt Djurdjevo: Monika Brukner - Ein Leben für die Tiere - Monika Brukner und Daram

Monika Brukner - Ein Leben für die Tiere

In ihrem Tierheim in Djurdjevo, Serbien, finden notleidende Hunde und Katzen, aber auch viele Klein- und Nutztiere Unterschlupf. Durch Kastrationsprogramme und Aufklärung der Bevölkerung versucht die mutige Schweizerin, die Situation der Tiere im Land nachhaltig zu verbessern.

Das Ehepaar Brukner zog 1986 aus beruflichen Gründen für ein Jahr nach Jugoslawien. Schockiert vom dortigen Tierelend gründeten sie noch im selben Jahr ein privates Tierheim. Der Tiere wegen harrten sie auch in den Kriegsjahren aus und blieben danach trotz der schwierigen Lebensumstände im wirtschaftlich darbenden Land. Auch der Tod ihres Gatten 2006 hielt Monika Brukner nicht davon ab, weiter gegen das harte Los vieler Tiere in Serbien anzukämpfen.

Oase des Glücks

Tierschutzprojekt Djurdjevo: Auf der grossen Tierheimweide
Tierschutzprojekt Djurdjevo:
Auf der grossen Tierheimweide
Das Tierheim in Djurdjevo ist ein kleines Paradies. Die über 20 Pferde und Ponys, 4 Esel, 6 Kühe und 7 Ziegen geniessen das Leben in der Herde, in hellen Ställen und auf grosszügigen Weiden. Viel Platz haben auch die 12 Schweine, 2 Rehe, 2 Füchse, die Katzen und die zahlreichen Bewohner des Hühnerhofs. Dass Monika Brukners Herz auch für die Wildtiere schlägt, zeigt sich am breiten, naturbelassenen Gürtel, der den ganzen Hof umgibt. Hierzu gehören ein kleiner See, ein Sumpfgebiet und ein Wäldchen, wo auch etliche bedrohte Arten Zuflucht gefunden haben. Die weit über 100 Hunde schliesslich leben im Rudel in einem grossen Hof mit Bäumen und Wasserstellen. Durch den freien Zutritt zum Wohnhaus haben die Hunde viel Kontakt zu Menschen, und sie haben auch jederzeit die Möglichkeit, sich in eines der vielen Hundehäuser zurückzuziehen. Unzählige verletzte Hundeseelen konnten hier schon heilen.

Traurige Schicksale

Tierschutzprojekt Djurdjevo: Bärin Jasna im neuen Gehege im Zoo von Kolut
Tierschutzprojekt Djurdjevo: Bärin Jasna
im neuen Gehege im Zoo von Kolut
Fast alle Tiere im Heim haben eine schlimme Vergangenheit. Monika Brukner kennt die Geschichte von jedem einzelnen: Freddy, ein uralter Schäfermischling, wurde kürzlich abgegeben. Der treue Hund trauert immer noch seinem Besitzer nach, obwohl ihn dieser ein Leben lang an der Kette hielt. Die ebenfalls betagte Malena musste vorletzten Sommer mit ansehen, wie ihre Besitzer ermordet wurden. Die kleine Waisenhündin kam dann ins Tierheim, wo sie zuerst ängstlich und misstrauisch war. Jetzt ist sie aber die Chefin im Haus. Trotz ihres hohen Alters rennt sie die Treppen rauf und runter und kontrolliert genau, wer in den oberen Stock darf und wer nicht. Unliebsame Gäste werden heftig verjagt. Tally und Ned, ebenfalls zwei ältere Semester, wurden ausgesetzt am Fluss Tissa aufgefunden. Und Beri, ein anderer Schäfermischling, stammt aus Belgrad. Eine dort wohnhafte amerikanische Familie hatte ihn offenbar von der Strasse aufgenommen. Da er deren dritter Hund war und in Serbien nur zwei Hunde pro Haushalt erlaubt sind, wurden die Leute von Nachbarn angezeigt. Beri landete wieder auf der Strasse und kam dann auf Umwegen ins Heim. Jack und Flora schliesslich wurden von ihren Besitzern in den Käfigen der Hundeschinderei von Zabalj einfach entsorgt. Eingesperrt, im Kot liegend, ohne Wasser und Futter warteten sie dort auf ihr grausames Ende. Ein glücklicher Zufall brachte sie nach Djurdjevo. Jedes Tier hier hat seine eigene Schicksalsgeschichte.

Tierschutzprojekt Djurdjevo - Innenhof des Tierheims
Tierschutzprojekt Djurdjevo - Innenhof des Tierheims

Tierschutz auf drei Ebenen

Um wirklich etwas verändern zu können, muss Tierschutzarbeit auf mehreren Ebenen gleichzeitig stattfinden. Monika Brukners Engagement umfasst deshalb drei Schwerpunkte.

Tierschutzprojekt Djurdjevo: Aussenansicht des Tierheims
Tierschutzprojekt Djurdjevo:
Aussenansicht des Tierheims
Ihr Tierheim bietet, wie erwähnt, notleidenden Tieren Asyl. Gesund gepflegt und kastriert werden sie wenn möglich an gute Plätze vermittelt. Das mustergültig geführte Heim ist heute ein Kompetenzzentrum für artgerechte Tierhaltung, das Hunderte von Besuchern pro Jahr anzieht.

Ebenso wichtig ist die
Aufklärung der Bevölkerung. Durch eine rege Medienpräsenz und in vielen Vorträgen versucht Monika Brukner, die Leute für eine bessere Tierhaltung zu gewinnen und zu überzeugen, dass das Streunerproblem nur durch Kastrieren gelöst werden kann. Ein Hauptaugenmerk gilt dabei den Kindern.
Monika Brukner beschäftigt zwei Tierschutzlehrer, die regelmässig an verschiedenen Schulen Tier- und Naturschutzunterricht erteilen.

Tierschutzprojekt Djurdjevo: Ein Neuankömmling im Tierheim
Tierschutzprojekt Djurdjevo:
Ein Neuankömmling im Tierheim
Durch die vielerorts angebotenen Gratiskastrationen und den Aufbau sowie die Unterstützung anderer Asyle und Einrichtungen lässt das Brukner-Projekt nicht nur unzähligen Tieren im ganzen Land konkrete Hilfe zukommen, sondern schafft auch Multiplikatoren für eine weitere Verbreitung des Tierschutzgedankens. So werden im Norden des Landes sieben weitere Tier-Auffangstationen unterstützt. Und beim Kloster von Ravanica wurde ein Freilauf-Kuhstall gebaut. Weil Ravanica ein beliebtes Ausflugsziel ist, hofft Monika Brukner, dass der neue Stall nicht nur den Kloster-Kühen zugutekommt, sondern auch ein Denkanstoss für andere Kuhbesitzer ist.
 
Tierschutzprojekt Djurdjevo: Die Volière in Djurdjevo
Tierschutzprojekt Djurdjevo:
Die Volière in Djurdjevo






Schliesslich werden verschiedene Zoos beraten und bei der Verbesserung ihrer Tierhaltung unterstützt. So konnten in den letzten Jahren z.B. sieben Bären aus ihren Kleinstkäfigen befreit und in grosszügigen Gehegen mit Rückzugsbereich und Badegelegenheit untergebracht werden.




Bitte unterstützen Sie dieses Tierschutz-Projekt

Obwohl das Brukner-Projekt in Serbien gut bekannt und anerkannt ist, kann aus wirtschaftlichen Gründen von serbischer Seite leider keine finanzielle Hilfe erwartet werden. Das Tierschutzprojekt wird weitgehend von Schweizer Privatspenden getragen. Im Jahr 2000 wurde ein Förderverein gegründet. Spenden an den Tierschutzverein Djurdjevo-Schweiz sind steuerbefreit und sehr willkommen.

Kontakt sowie Weitere Infos erhalten Sie unter:
Tierschutzverein Djurdjevo-Schweiz
Annemarie Haller
Liebigen 298
4805 Brittnau

Telefon: 062 752 06 70
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