Medienmitteilung der AG STG - Aktionsgemeinschaft Schweizer Tierversuchsgegner - www.agstg.ch
Irreführung der Öffentlichkeit über angebliche medizinische Erfolge
22. September 2009
Bonaduz (ots) In der am 20. September veröffentlichten Medienmitteilung «Gelähmte Ratten können wieder laufen» wird dem Leser suggeriert, dass die Heilung von querschnittsgelähmten Menschen unmittelbar bevorstünde. Fakt ist jedoch, dass der mit den Worten «Es gibt keine Belege, dass die Methode bei Menschen nicht funktioniert» zitierte Wissenschaftler Prof. Courtine die Öffentlichkeit mit dieser Aussage bewusst manipuliert, um noch mehr Forschungsgelder zu erhalten.Diese bewusst manipulative Umkehr einer Aussage, um damit dem Leser Erfolg zu suggerieren und dies, indem er mit den Hoffnungen der Patienten spielt, müsste strafbar sein. Natürlich gibt es noch keine Belege für das Versagen seiner Methode am Menschen, er hat sie ja auch noch nicht bei Menschen ausprobiert. Wesentlich hingegen ist, dass es in Wirklichkeit keinerlei Beweis gibt, dass seine Methode bei Menschen jemals funktionieren könnte.
Neurostimulatoren werden bei Menschen schon lange eingesetzt, wie z.B. bei Morbus Parkinson oder chronischen Schmerzen. Bei Querschnittslähmungen haben sie jedoch nicht geholfen. Ratten unterscheiden sich von Menschen grundlegend und ebenfalls unterscheiden sich die künstlich von Courtine hervorgerufenen Querschnittslähmungen grundlegend von den Unfallmechanismen, die bei Menschen zu Querschnittslähmungen führen.
Tierversuche führen seit Jahrzehnten in die Irre. So ist trotz milliardenschwerer Förderprogramme und zigfach in Tierversuchen erfolgreichen Versuchen, Krebs zu heilen, für Menschen wenig dabei herausgekommen. Eines von vielen Beispielen ist die seit 15 Jahren verwendete Krebsmaus. Mit ihr solle Krebs in ein paar Jahren besiegt sein, hiess es. Zigtausend potenzielle Wirkstoffe wurden an Millionen Krebsmäusen getestet. Viele davon dämmten den künstlich erzeugten Krebs bei Mäusen ein, jedoch nicht einer dieser Stoffe konnte erfolgreich beim Menschen eingesetzt werden.
Gleiches gilt auch für HIV/AIDS. Hier waren innerhalb von 20 Jahren über 130 Untersuchungen von Impfstoffen, sowohl zur Vorbeugung wie auch zur Therapie, im Tierversuch überaus erfolgreich. Kein einziger dieser Impfstoffe war jedoch bei Menschen erfolgreich – ganz im Gegenteil. Sie hatten z.T. schwerwiegende Nebenwirkungen, die in den Tierversuchen nicht vorausgesagt wurden.
Ebenso wie Krebs in Tierversuchen heilbar und AIDS im Tierversuch vorbeugbar ist, so scheinen nun auch Querschnittslähmungen bei Ratten heilbar zu sein. Dies ist jedoch höchstens für die Veterinärmedizin interessant – für Menschen aber absolut irrelevant.
Bevölkerung und Politik sehen sich durch Tierversuche in Sicherheit bezüglich Medikamentennebenwirkungen. Dies der Erfolg jahrzehntelanger Pharmapropaganda. In Wirklichkeit stirbt jedoch jeder 20. Spitalpatient an den Nebenwirkungen von Medikamenten und 92% aller – nach Tierversuchen für unbedenklich befundenen – Medikamente werden wegen schwerer Nebenwirkungen bei Menschen gar nicht erst zugelassen. Von den restlichen 8% muss die Hälfte nachträglich infolge schwerwiegender Nebenwirkungen wieder vom Markt genommen werden. Dies zeigt ganz klar die Unzuverlässigkeit von Tierversuchen auf.
Hingegen haben klinische Forschung sowie innovative, tierversuchsfreie Forschungsmethoden in den letzten Jahren zu vielen wesentlichen medizinischen Fortschritten geführt.
Die Aktionsgemeinschaft Schweizer Tierversuchsgegner, kurz AG STG, fordert daher seit Langem endlich eine wissenschaftliche Auswertung und Beurteilung aller durchgeführten Tierversuche.
Es muss endlich aufhören, dass mit dem absichtlichen Spielen mit den Hoffnungen von Patienten immer mehr Forschungsgelder generiert werden können. Deshalb müssen Forschungsprojekte mit den vorgängig gemachten Behauptungen und Versprechungen verglichen und beurteilt werden.
Zudem fordert die AG STG endlich die massiv bessere Förderung und Anwendung von geeigneten innovativen, tierversuchsfreien Forschungsmethoden. Nur mit diesen Forschungsmethoden können mehr Sicherheit wie auch bessere Heilungschancen für Patienten erreicht werden. Die AG STG setzt sich für echten medizinisch-wissenschaftlichen Fortschritt ein und ist deshalb für die Abschaffung aller Tierversuche. Ebenfalls sieht die AG STG dadurch eine grosse Chance für die Schweiz, auch in Zukunft zu den innovativen und führenden Forschungsstandorten der Welt zu zählen.
Wissenschaftliche Quellenangaben zu den im Text genannten Fakten:
Wissenschaftliche Abhandlung «Tierversuche aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht»:http://www.agstg.ch/downloads/flyer/agstg-prospekt_tierversuche-aus-medizinisch-wissenschaftlicher-sicht_de.pdf
Bericht AIDS/HIV-Forschung:
http://www.agstg.ch/Albatros-24/AIDS-Forschung-Tierversuche-haben-versagt.html
Die Organisation AG STG (Aktionsgemeinschaft Schweizer Tierversuchsgegner) besteht seit 1981. Sie lehnt Tierversuche aus medizinischen, aus wissenschaftlichen sowie aus ethischen Gründen ab. Die Organisation engagiert sich für eine innovative, zukunftsorientierte Forschung und eine Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten im Vordergrund stehen.