Medienmitteilung der AG STG – Aktionsgemeinschaft Schweizer Tierversuchsgegner – www.agstg.ch
Referendum kommt zustande: Erfolgreiche Unterschriftensammlung gegen den 141 Mio.-Neubau für Tierversuche an der Uni Bern
11. Mai 2015, Bern
Das Referendum gegen den 141-Mio.-Neubau der Universität Bern an der Murtenstrasse kommt mit fast 13 000 Unterschriften, wovon der grössere Teil bereits beglaubigt ist, zustande. Das Resultat ist ein riesiger Erfolg für die beteiligten Tierrechtsorganisationen und Parteien und die vielen engagierten Aktivist_innen, die auf der Strasse gesammelt haben. Die offizielle Übergabe der Unterschriften findet am 9. Juni um 13.00 Uhr vor dem Rathaus statt.
Erklärtes Ziel der Regierung ist der «Ausbau der Kapazitäten im Versuchstierbereich ». Dazu soll ein Neubau an der Murtenstrasse mit Tierkäfigen in drei unterirdischen Stockwerken und Labors in den Obergeschossen dienen. Der überdimensionierte, 141 Mio. teure Neubau steht in krassem Gegensatz zum Abbau bei der öffentlichen gesundheitlichen Grundversorgung im Kanton Bern. Erst kürzlich wurden die baldige Schliessung des Zieglerspitals und die Reduktion der Notfallversorgung im Tiefenauspital angekündigt.
Der Grosse Rat hat auf Grund einer «organisierten Debatte» entschieden. Für den Rückweisungsantrag von Grossrätin Simone Machado Rebmann wurden gerade mal zwei Minuten Redezeit erlaubt. Kritische Fragen waren nicht möglich. Trotz dieser skandalösen Unterdrückung der Meinungsbildung können Luxusbau und Tierversuche nun in einer breiten Öffentlichkeit thematisiert und diskutiert werden. Dass das Volk über einen solch grossen Kredit abstimmen kann, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, gerade auch angesichts des Mega-Sparpaketes (u.a. mit dem massiven Abbau der Krankenkassenprämien-Verbilligungen), das der gleiche Grosse Rat beschlossen hat. Neben dem Baukredit wird auch der Betrieb des Baus ein tiefes Loch in das Portemonnaie der Steuerzahler_innen reissen. So kostet alleine die Tierhaltung für die 30 000 – 40 000 Tiere 8 – 10 Millionen Franken pro Jahr.
Für die Konkurrenzfähigkeit und Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Bern wäre es viel besser, diese Gelder in die Entwicklung von zukunftsfähigen Forschungsmethoden zu investieren, welche ohne teure, ungenaue und grausame Tierversuche auskommen. Unzählige tierversuchsfreie Testmethoden eröffnen schier unbegrenzte Möglichkeiten. Die Förderung solcher tierversuchsfreier Methoden wird von Bund und Kantonen aber nach wie vor verschlafen. Jährlich gibt so die öffentliche Hand bis zu 200 Millionen Steuergelder für Tierversuche aus, tierversuchsfreie und Ersatzmethoden werden gleichzeitig mit nur 310 000 Franken sträflichst vernachlässigt. Das Referendumskomitee fordert, dass das Projekt wesentlich redimensioniert und zurück in die Planungsphase geschickt wird sowie dass die Ressourcen in tierversuchsfreie Forschung investiert werden.
Weiterführende Informationen finden Sie auch unter: www.stopptierversuchebern.ch
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Medienmitteilung vom 11.Mai 2015 - Referendum in Bern kommt zustande
Erstellungsdatum: 03.06.2015