Wussten Sie, dass... - Neun von tausend Argumenten gegen Tierversuche

Neun von tausend Argumenten gegen Tierversuche

… von 100 Medikamenten, die im Tierversuch als wirksam und harmlos erachtet wurden, nur 4 bei Menschen keine schwerwiegenden Nebenwirkungen verursachen und zudem einen Nutzen aufweisen?

Die amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde FDA hat errechnet, dass 92 % aller Wirkstoffe, die in Tierversuchen als wirksam und sicher beurteilt wurden, aufgrund der angeschlossenen Untersuchungen am Menschen wegen schwerwiegender Nebenwirkungen oder fehlenden Nutzens gar nicht erst zugelassen werden.

Von den verbleibenden 8 % der Wirkstoffe, die für die breite Anwendung am Menschen zugelassen werden, müssen später die Hälfte wieder vom Markt zurückgezogen werden oder deren Fachinformationen um schwere, unerwartete Nebenwirkungen erweitert werden. Diese Zahlen wurden, wenn auch nur indirekt, ebenfalls von Interpharma (Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen in der Schweiz) bestätigt.

Auch die umgekehrte Aussage ist gültig. Für Menschen nützliche Wirkstoffe werden wegen Tierversuchen nicht erkannt, da sie (weil beim benutzten Versuchstier kein Erfolg erzielt wurde) als wirkungslos aussortiert werden. Dass dies bei einer so hohen Fehlerquote von Tierversuchsergeb- nissen (92 % bzw. 96 %) öfters passiert, liegt auf der Hand. Tierversuche verhindern also ganz klar die Entdeckung von Medikamenten und behindern dadurch massiv den medizinischen Fortschritt.

 

… alle 51 Sekunden ein Tier in einem Schweizer Tierversuchslabor stirbt?

Seit dem Jahr 2000 haben die Tierversuche in der Schweiz zugenommen – insgesamt auf über 600 000 im Jahr 2014! Dies trotz der ständigen offiziellen Beteuerung (von Politik, Pharmalobby und Universitäten), dass Tierversuche auf das angeblich «notwendige» Mass reduziert würden. In den Schweizer Versuchstierhaltungen wurden 2014 über 1 346 000 Tiere gehalten.

 

… trotz des ständigen Anstiegs von Tierversuchen immer weniger Tierversuche für die angewandte medizinische Forschung (Medikamentenforschung und -entwicklung) durchgeführt werden?

1984 waren es noch mehr als 81 % aller Schweizer Tierversuche, 2014 waren es noch etwa 23 %. Alarmierend: Weniger als 2 % der an Universitäten und andern Hochschulen durchgeführten Tierversuche sind für die Arzneimittelforschung!

Dafür steigen die Tierversuche für die sogenannte Grundlagenforschung jedes Jahr massiv an. In der Grundlagenforschung wurden aktuell z.B. Fragen beantwortet wie (alle drei Beispiele wurden in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht): «Werden Fische seekrank?», «Wie wirkt sich ein durch Gewehrschüsse verursachtes Lärmtrauma auf Meerschweinchen aus?» oder «Wie lange dauert es, bis Silbermöwen verhungern?»

 

… schwerwiegende Medikamentennebenwirkungen mit über 100 000 Todesfällen die fünfthäufigste Todesursache in den USA sind?

In Deutschland sind es bis zu 58 000 Tote pro Jahr. Die Schweiz weigert sich, dementsprechende Zahlen für unser Land zu veröffentlichen. Experten gehen aber davon aus, dass es in der Schweiz (im Verhältnis) genau gleich ist. Der Hauptgrund für diese gravierende Medikamenten-Katastrophe ist, dass Tiere vollkommen anders reagieren als Menschen und deshalb die im Tierversuch gut vertragenen und somit als sicher eingestuften Medikamente für Menschen oft gravierende bis tödliche Nebenwirkungen aufweisen.

Diese Zahlen liessen sich mit innovativen, tierversuchsfreien Forschungsmethoden massiv senken.

 

… von den Hunderten Medikamenten, die weltweit pro Jahr neu auf den Markt kommen, nur durchschnittlich 5 effektiv neue Wirkstoffe enthalten?

Alle anderen sind Kombinationen von bereits bekannten Wirkstoffen, Anpassungen von Rezepturen oder Neuverpackungen. Deshalb hält die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von den weltweit gegen 200 000 auf dem Markt verkäuflichen Medikamenten nur etwa 325 medizinische Wirkstoffe für notwendig. Trotzdem werden für all die Hunderte «nicht neuen» Medikamente jeweils immer wieder viele tausend Tierversuche gemacht.

 

… jahrzehntelange Aids/HIVForschung durch Tierversuche nur behindert wurde und sämtliche wichtigen Erkenntnisse ohne Tierversuche entstanden sind?

Tiere bekommen kein Aids. Hingegen führten Untersuchungen an Menschen zur Isolation von HIV sowie zu Erkenntnissen über Krankheitsverlauf und Risikofaktoren. Wirksamkeit und Risiken von Aids-Medikamenten konnten nur in tierversuchsfreier In-vitro-Forschung zuverlässig aufgezeigt werden. Die bisherigen Erfolge im Kampf gegen Aids wurden somit nicht nur ohne Tierversuche erreicht, sondern sogar von Tierversuchen behindert!

Dieselbe Aussage gilt auch für die Erforschung von Krebs (Krebs kann im Tierversuch seit über 40 Jahren geheilt werden. Diese Forschungsergebnisse können jedoch nicht auf den Menschen übertragen werden, da sich künstlich erzeugter Krebs vollkommen anders verhält als natürlich entstandener Krebs), Herz- und Kreislauferkrankungen, Atemwegserkrankungen, Rheuma, Allergien, Diabetes … Auch bei diesen Krankheiten behindert die Tierversuchsforschung seit Jahrzehnten die Möglichkeiten für effektive Heilungschancen bei Menschen.

 

… die Entdeckung des wichtigsten Antibiotikums (Penicillin) ohne Tierversuche erfolgte und dass, wenn man dessen Wirkung vorher im Tierversuch getestet hätte, Penicillin niemals zugelassen worden wäre?

Diese Tierversuche werden oft mit Meerschweinchen, Hamstern oder Kaninchen gemacht. Hätte man diese Versuche vorher durchgeführt, dann wäre Penicillin als äusserst gefährlich und somit nutzlos für uns Menschen eingestuft worden, da Penicillin für diese Tierarten giftig bis tödlich ist. Dasselbe gilt z.B. auch für Ibuprofen, das für Hunde und Katzen giftig ist, oder für Insulin, das bei vielen Tierarten zu schweren Missbildungen bei Nachkommen führt. Dies sind nur drei Beispiele von vielen!

 

… der Schweizerische Nationalfonds jährlich über 300 Millionen Franken (vom Bund erhaltene) Steuergelder für medizinische und biologische Forschungsprojekte verteilt, bei denen zum grossen Teil Tierversuche durchgeführt werden?

Demgegenüber wird innovative, tierversuchsfreie Forschung nur mit ein paar hunderttausend Franken unterstützt (die Stiftung Forschung 3R erhält vom Bund gerade mal ca. 400 000 Franken pro Jahr).

 

… die Qualität der tierexperimentellen Forschung nicht daran gemessen wird, ob und wie vielen Menschen damit geholfen werden konnte, sondern einzig daran, wie viele Artikel darüber in Fachzeitschriften veröffentlicht wurden?

Es gibt in der Schweiz keine Kontrolle über Nutzen und Erfolge/Misserfolge von Tierversuchsergebnissen. Auch werden die Tierversuchsdaten nicht zentral erfasst und anderen Forschern zur Verfügung gestellt. Somit besteht keine Möglichkeit, das Wissen vergangener Tierversuche für zukünftige Tierversuche zu nutzen. Dies führt z.B. dazu, dass dieselben Tierversuche (jeweils in anderen Institutionen) immer wieder durchgeführt werden.

 

Ein ausführliches Quellenverzeichnis zu diesen Fakten finden Sie unter: www.agstg.ch/quellen.htm

 


Erstellungsdatum: 21.08.2015
Bildquellen: Bild Nr.1 istockphoto.com © Ella, Bild Nr.2 Fotolia.com © Oleg Kozlov