Referendum mit 11 156 Unterschriften eingereicht - Erfolgreiche Unterschriftensammlung gegen den 141-Mio. - Neubau für Tierversuche an der Uni Bern
Medienmitteilung des Referendumkomitees - www.stopptierversuchebern.ch

Erfolgreiche Unterschriftensammlung gegen den 141-Mio. - Neubau für Tierversuche an der Uni Bern

9. Juni 2015, Bern

Das Referendum gegen den Neubau der Uni Bern an der Murtenstrasse kommt mit 11 156 Unterschriften zustande. Nötig ist die hohe Zahl von 10 000 Unterschriften. Das Resultat ist ein riesiger Erfolg für die beteiligten Tierrechtsorganisationen und Parteien und die vielen engagierten Aktivistinnen und Aktivisten, die auf der Strasse gesammelt haben.

Ziel: «Ausbau der Kapazitäten im Versuchstierbereich»

Erklärtes Ziel der Regierung ist der «Ausbau der Kapazitäten im Versuchstierbereich ». Dazu soll ein Neubau an der Murtenstrasse mit Tierkäfigen in drei unterirdischen Stockwerken und Labors in den Obergeschossen dienen. Der überdimensionierte, 141 Mio. teure Neubau steht in krassem Gegensatz zum Abbau bei der öffentlichen gesundheitlichen Grundversorgung im Kanton Bern. Erst kürzlich wurden die baldige Schliessung des Zieglerspitals und die Reduktion der Notfallversorgung im Tiefenauspital angekündigt. Verschiedene Landspitäler sind von der Schliessung oder einem Leistungsabbau bedroht.

Im Kantonsparlament ohne seriöse Diskussion durchgewinkt

Der Grosse Rat hat auf Grund einer «organisierten Debatte» entschieden. Für den Rückweisungsantrag von Grossrätin Simone Machado Rebmann wurden gerade mal zwei Minuten Redezeit erlaubt. Kritische Fragen waren nicht möglich. Trotz dieser skandalösen Unterdrückung der Meinungsbildung können Luxusbau und Tierversuche nun endlich in einer breiten Öffentlichkeit thematisiert und diskutiert werden.
Dass das Volk über einen solch grossen Kredit abstimmen kann, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, gerade auch angesichts des Mega-Sparpaketes (u.a. mit dem massiven Abbau der Krankenkassenprämien-Verbilligungen), das der gleiche Grosse Rat beschlossen hat. Neben dem Baukredit wird auch der Betrieb des Baus ein tiefes Loch in das Portemonnaie der Steuerzahler reissen. So kostet alleine die Tierhaltung für die 30 000 – 40 000 Tiere 8 – 10 Millionen Franken pro Jahr.

Besser für den Wirtschaftsstandort: Zukunftsfähige Forschung fördern!

Für die Konkurrenzfähigkeit und Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Bern wäre es viel besser, diese Gelder in die Entwicklung von zukunftsfähigen Forschungsmethoden zu investieren, welche ohne teure, ungenaue und grausame Tierversuche auskommen. So können bereits heute aus Hautzellen des einzelnen Patienten Stammzellen entwickelt werden, welche für ganz spezifische Tests dienen können. Viele weitere Testmethoden eröffnen schier unbegrenzte Möglichkeiten. Die Förderung solcher tierversuchsfreier Methoden wird von Bund und Kantonen aber nach wie vor verschlafen, und so fliessen weiter Hunderte Steuermillionen in unsichere und ungenaue Tierversuche. Jährlich gibt so die öffentliche Hand bis zu 200 Millionen für Tierversuche aus, tierversuchsfreie und Ersatzmethoden werden gleichzeitig mit nur 310 000 Franken sträflich vernachlässigt.

Aus diesen Gründen wird das Referendumskomitee zusammen mit unzähligen Aktivistinnen und Aktivisten darauf hinarbeiten, dass das Projekt wesentlich redimensioniert und zurück in die Planungsphase geschickt wird sowie dass die Ressourcen in tierversuchsfreie Forschung investiert werden.


Weiterführende Informationen finden Sie auch unter: www.stopptierversuchebern.ch

 


Erstellungsdatum: 21.08.2015
Bildquellen: Bild Nr.1 © Klaus Petrus (www.klauspetrus.ch)