Stop Huntingdon Animal Cruelty (Stoppt Huntingdons Tierquälereien)
Wie eine Gruppe Tierrechts-Aktivisten einen Aufstand begann und hinter Gitterstäben landete
Die SHAC7 sind sechs amerikanische Tierrechtsaktivisten/-innen, die sich an der internationalen Kampagne zur Schliessung des Folterlabors beteiligt haben. In Amerika besteht seit 1992 ein Gesetz, der «Federal Animal Enterprise Terrorism Act», das bisher noch nie zuvor angewendet worden ist. Der «Federal Animal Enterprise Terrorism Act» verfolgt jeden, der Firmen, die mit Tieren Geschäfte machen, belästigt oder stört.
Kurz und bündig – dieses Gesetz ist wie geschaffen dafür, Tierrechtsaktivisten kleinzukriegen und zu zermürben! Es geht doch nicht an, dass eine Handvoll «unzivilisierter» Bürger der Pharma-Mafia das Fürchten lehrt. Viel zu viel Geld und Macht ist involviert und schliesslich handelt es sich nur um Tiere.
Da das Gesetz den Zusatz «Terrorism Act» enthält, können schon für kleinste Vergehen hohe Haftstrafen verhängt werden. Die sechs Aktivisten werden beschuldigt, eine Webseite betrieben zu haben, die «ideologische Unterstützung» für die Protestaktionen gegen HLS und seine Geschäftspartner veröffentlicht und darüber berichtet hat. Es werden horrende Haftstrafen bis zu 23 Jahren Haft angedroht.
Die Tierrechtsszene kämpft mit Herzblut und viel Idealismus für die rechtlosen, gepeinigten Mitgeschöpfe und hat die Regierungen schon viel Geld und Nerven gekostet. Mit hohen Haftstrafen soll ein Exempel statuiert werden. Das heisst, die Tierrechtsszene soll zerschlagen werden. Rechte der Tiere, aber auch Rechte der Tierretter gibt es nicht. Meinungsäusserungsfreiheit und Redefreiheit gehören zu den Grundrechten demokratischer Bürger – auch in Amerika – würde man meinen …
Die Geschichte des Falls:
Die sieben Betroffenen gehören zu der Organisation SHAC (Stop Huntingdon Animal Cruelity USA). Die Kampagne gegen das Versuchslabor hat eine lange Erfolgsliste vorzuweisen. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis die Regierung etwas unternehmen würde, um die «bösen» Aktivisten zu stoppen. Am 26. Mai 2004 wurden die sieben (SHAC7) offiziell angeklagt.Betroffen waren: Kevin Kjonaas, Lauren Gazzola, Jacob Conroy, Joshua Harper, Andrew Stepanian, Darius Fullmer und John McGee. Die Anklage gegen John McGee wurde später fallengelassen. Die restlichen sechs Angeklagten wurden in allen Anklagepunkten von der Jury schuldig gesprochen: schuldig des Terrorismus gegen Huntingdon Life Sciences und seine Geschäftspartner. Trotzdem die Anklage alarmierend klingt, wird den sechs nicht wirklich vorgeworfen, sich persönlich als Terroristen betätigt zu haben, vielmehr wird von der Idee ausgegangen, dass die Betreiber auf ihrer Webseite zu öffentlichen Protesten und Aktionen aufgerufen haben und somit auch verantwortlich gemacht werden können für irgendwelche und alle Aktionen, die im Namen von SHAC USA je durchgeführt worden sind. Wäre die ganze Angelegenheit nicht todernst, könnte man über eine solche Auslegung von Recht und Ordnung nur lachen. Und doch werden die Beklagten verurteilt und für Jahre ins Gefängnis gesteckt. Laut amerikanischem Gesetz ist es also gleichbedeutend, Mitglied einer Tierschutzkampagne oder einer Terrororganisation zu sein.
Dies ist das nüchterne Ergebnis eines politischen Gerichtsverfahrens in den USA gegen sechs amerikanische Aktivisten/-innen der SHAC-Kampagne, das im Juni 2005 unter dem «Animal Enterprise Terrorism»-Gesetz begann und am 2. März 2006 vorerst endete.
Der Prozess selbst verlief wie erwartet. Die Angeklagten und ihre Anwälte durften keine eigenen Experten in den Zeugenstand rufen, währenddem die US-Regierung der Jury sogenannte «Experten» präsentierte, die aussagten, wie wichtig Tierversuche für den medizinischen Fortschritt seien usw. Es wurden Geschworene zugelassen, die bei Geschäftspartnern von Huntingdon Life Sciences beschäftigt sind. Angestellte der Geschäftspartner von HLS waren auch als Zeugen geladen und beklagten sich bei der Jury und den Geschworenen, wie sehr sie und ihre Familien gelitten hätten, weil vor ihren Häusern demonstriert wurde und sich Aktivisten telefonisch bei ihnen beschwert hätten. Was aber haben diese Aussagen mit den Angeklagten zu tun?
Es wurde ihnen keine einzige Täterschaft nachgewiesen und nur eine solche hätte zu einer Verurteilung führen dürfen!
Die Urteile wurden am 7. Juni 2006 verhängt. Auch wenn die angedrohten hohen Strafen nicht ausgesprochen wurden, werden die Aktivisten, nach einem Unrechts-Prozess, der jegliches Rechtsempfinden Lügen straft, ins Gefängnis gesteckt. Seit dem 16. November 2006 haben alle sechs Verurteilten ihre Haft angetreten. Ein sehr trauriger Tag für uns alle – aber der Kampf muss weitergehen – die Versuchstiere haben nur uns!
Im folgenden eine Kurzvorstellung der inhaftierten Tierrechtler:
![]() Jake: Haftstrafe: 4 Jahre |
JACOB CONROY, # 93501-011 FCI VICTORVILLE MEDIUM I FEDERAL CORRECTIONAL INSTITUTION P.O. BOX 5300 ADELANTO, CA 92301 www.SupportJake.org |
Jake ist in Conneticut aufgewachsen und arbeitete in einer Tierklinik. Er lebte sieben Jahre lang in Seattle; dort beendete er sein Kunststudium, half bei einer karitativen Spendenorganisation mit, war Vorstandsmitglied einer grossen Tierschutzorganisation und half, erfolgreich eine Jagd auf Wale zu stoppen. | |
![]() Darius: Haftstrafe: 1 Jahr, 1 Tag |
DARIUS FULMER # 26397-050 FCI FORT DIX P.O. BOX 2000 FORT DIX, NJ 08640 |
Darius stammt aus New Jersey. Er ist dort seit Jahren im Tierschutz aktiv, half bei Aufräumarbeiten in Gebieten, in denen neue Tierhabitate geschaffen werden sollten, nahm an Kampagnen gegen die Bärenjagd teil und führte Informationsveranstaltungen gegen Pelz durch. Darius arbeitet werktags als Rettungssanitäter und ist am Wochenende ein begeisterter Wanderer. | |
![]() Lauren: Haftstrafe: 4 Jahre, 4 Monate |
LAUREN GAZZOLA # 93497-011 FCI DANBURY ROUTE #37 33 1/2 PEMBROKE ROAD DANBURY, CT 06811 www.SupportLauren.com |
Lauren schloss ihr Studium an der Universität von New York mit «magna cum laude» ab. Sie arbeitete als Aushilfslehrerin an einer städtischen Schule, arbeitete als freiwillige Helferin bei einer Gruppe mit, die es schaffte, dass Primaten aus Labors an ein Tierheim übergeben wurden. Derzeit bereitet sie sich auf ihre Aufnahmeprüfung auf eine juristische Fakultät vor. Sie wird dabei von führenden Anwälten für Verfassungsrecht in den USA beraten und möchte einmal eine von ihnen werden. | |
![]() Joshua: Haftstrafe: 3 Jahre |
JOSHUA HARPER # 29429-086 FCI SHERIDAN FEDERAL CORRECTIONAL INSTITUTION P.O. BOX 5000 SHERIDAN, OR 97378 www.JoshHarper.org |
Josh kommt vom nordwestlichen Pazifik. Er studierte früher an der Schauspielschule und hat heute sein eigenes Videoproduktionsunternehmen. Josh hat Beiträge zu Tierschutz- und Umweltschutzthemen gemacht, spricht sich für Anti-Kriegsinitiativen aus und hält Vorträge an Universitäten in den USA zu verschiedenen aktuellen politischen Themen. | |
![]() Kevin: Haftstrafe: 6 Jahre |
KEVIN KJONAAS # 93502-011 FCI SANDSTONE P.O. BOX 1000 SANDSTONE, MN 55072 |
Kevin machte seinen Abschluss in Politikwissenschaft an einer Midwestern-Universität. Er war freiwilliger Helfer in Pflegeheimen und Camps für behinderte Kinder. Er arbeitete bei einer Ortsgruppe von PIRG (eine Art Verbraucherschutzbüro) mit, initiierte eine Gruppe von Amnesty International an seinem College und setzt sich unermüdlich für Gewaltfreiheit und Tierschutzthemen ein. | |
![]() Andy: Haftstrafe: 3 Jahre |
ANDY STEPANIAN # 26399-050 FCI BUTNER MEDIUM II FEDERAL CORRECTIONAL INSTITUTION P.O. BOX 1500 BUTNER, NC 27509 www.AndyStepanian.com |
Andy kommt von Long Island und ist dort an der Universität für Umweltwissenschaften eingeschrieben. Er arbeitet Teilzeit bei einem lokalen Geschichtsverein und verteilt jedes Wochenende als Freiwilliger Essen an Obdachlose. Ausserdem nimmt er an unzähligen Projekten für Frieden und Gerechtigkeit teil. Seit einigen Jahren ist er Tierschutzaktivist und hält Vorträge zum Tierschutz in Schulen in ganz New York. |
Zeigt den Gefangenen Eure Solidarität, damit diese wissen, dass der Kampf gegen die Tierversuchslobby international weitergeht.
Bitte nehmt Euch ein paar Minuten Zeit, ihnen zu schreiben, auch wenn Ihr sie nicht kennt. Die einzige Verbindung, die ein Gefangener mit seiner Aussenwelt hat, ist ein Brief oder eine Ansichtskarte. Bitte schreibt Jake, Darius, Lauren, Kevin, Josh und Andy, sooft Ihr könnt, damit die vielen Jahre in Haft für sie schnell vorübergehen.• Denkt daran, dass alle Briefe vom Gefängnispersonal geöffnet und gelesen werden. Schreibt deshalb nichts, was den Gefangenen oder Euch selbst in Schwierigkeiten bringen könnte.
• Die Gefängnisinsassen haben eine Gefangenennummer. Diese muss unbedingt mit auf den Umschlag.
Leider ist der Aufenthalt im Gefängnis auch mit Kosten verbunden. So ist es auch möglich, den Gefangenen Geld zu schicken, und zwar auf ein Gefangenenkonto. Mit dem Geld können z.B. vegane Lebensmittel, Toilettensachen, Briefmarken, Briefpapier, Couverts, Telefonkarten und andere Notwendigkeiten finanziert werden.
Checks können geschickt werden an:
The SHAC7 Support Fund
740A 14th St
#237
San Francisco, CA 94114
Eine andere Möglichkeit sind Online-Spenden via PayPal!
Siehe unter: http://www.shac7.com/donate.htm
Weitere Infos über die SHAC7 (leider nur in Englisch) unter:
http://www.shac7.com
Sylvia Laver