Die Sonne steht hoch am Horizont, als Karin Hawelka und Ally Taylor von «Care for Dogs» im Tempel Wat Silom südlich von Chiang Mai ankommen. In der Tempelanlage wird gerade mit viel Gold und Prunk das Tempelgebäude neu renoviert. Welch ein Kontrast daneben die Hündin «Pauline» zu sehen, abgemagert, jede einzelne ihrer Rippen steht hervor, dazu ein Vaginaltumor (TvT) in fortgeschrittenem Stadium sowie ein weiterer grosser, hässlicher, offener Tumor am Bein. Dann taucht «Nampueng» auf, eine ebenfalls abgemagerte Hündin mit einem Vaginaltumor. Und dann ist da noch eine dritte Hündin mit der gleichen Diagnose. Mit Hilfe des Tempelpersonals gelingt es, Pauline und Nampueng ins Auto zu bringen, die dritte Hündin entkommt trotz Einsatzes eines Betäubungsmittels über ein weites Reisfeld. Viele Hunde haben negative Erfahrungen gemacht, durch die sie ihr Vertrauen in Menschen verloren haben. Das Team wird mit einer Blasrohr-Ausrüstung wiederkommen,  um die Hündin einzufangen, da dieser Tumor ansonsten tödlich verlaufen wird.

Zwei Wochen später, Pauline und Nampueng haben die beiden ersten wöchentlichen Chemotherapien  erhalten, und das Team ist erleichtert, dass sie auf die Behandlung ansprechen. Die Tumore sind kleiner geworden und nach weiteren ca. sechs wöchentlichen Spritzen dürften die beiden Tiere geheilt sein und können dann sterilisiert werden. Sie sind im Tierheim von Care for Dogs untergebracht und erfahren vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben, dass ihr Futter täglich gesichert ist, erhalten Zuwendung und die Pflege ihrer Wunde.

Das Tierheim von Care for Dogs
Das Tierheim von Care for Dogs
Strassen- und Tempelhunde sind ein Teil Thailands wie Tuk-Tuks (dreirädrige Motorradtaxis), Märkte oder Reisfelder. Zehntausende, Hunderttausende von Strassenhunden leben in Thailand, ausgesetzt, verstossen, häufig abgemagert, das Fell durch Räude verloren, ohne Pflege bei Krankheit oder Unfällen. Sie verstecken sich in kleinen Seitenstrassen, humpeln über Strassenmärkte in der Hoffnung, etwas Futter zu erhaschen, oder fristen in Tempeln ein trauriges Dasein. In ihren Augen spiegeln sich Zuneigung und Hoffung, Angst und Furcht, Traurigkeit und Resignation. So abgemagert viele dieser Hunde auch sind, sind sie dennoch in der Lage, unter widrigen Umständen zweimal pro Jahr Welpen zur Welt zu bringen – und mit jedem Neuankömmling vergrössert sich das Problem. Immer wieder werden Hunde auch vergiftet, zum Verzehr geschlachtet oder für den Hundefleisch- und -ledermarkt illegal gefangen und unter inhumanen Bedingungen nach Laos oder Vietnam exportiert. Es gibt wenige Menschen, die sich für Strassenhunde engagieren, die endlos scheinende Aufgabe schreckt viele ab.

Wallace bei der Ankunft im Tierheim
Wallace bei der Ankunft im Tierheim
Die buddhistischen Tempel in Thailand sind häufig Endstation für die verstossenen Hunde der Gesellschaft. Verantwortungslose Besitzer entledigen sich ihrer Hunde und Welpen, indem sie sie im Tempel aussetzen, vielfach nachts, wenn es keiner sieht. Die Hunde erhalten in den Tempeln zwar häufig Essensreste, aber es reicht nicht immer für alle, und im Falle von Krankheit (z.B. Staupe, Parvovirose, TvT) oder Unfall sterben die Tiere oft einen langsamen Tod. Da die Hunde in der Regel nicht sterilisiert sind, steigt ihre Zahl immer weiter an, und viele Tempel fühlen sich durch die vielen Hunde zunehmend überfordert. Es gibt Mönche, die sich um ausgesetzte Hunde kümmern, Care for Dogs hat in Tempeln aber auch schon vergiftete oder geschlachtete Hunde vorgefunden – auch ein Tempel ist kein sicherer Hort.

Schüler im Einsatz im Tierheim
Schüler im Einsatz im Tierheim
Das ehrenamtlich tätige Team von Care for Dogs hat sich zum Ziel gesetzt, die Situation der Strassen- und Tempelhunde in Chiang Mai zu verbessern. Der Hauptfokus liegt dabei auf der regelmässigen Durchführung von Sterilisationen, um die Anzahl der herrenlosen Hunde und Katzen auf humane Weise zu reduzieren. Das Team arbeitet mit einer Tierarztklinik eng zusammen, um eine qualifizierte medizinische Betreuung sicherzustellen. Die Sterilisation einer Hündin kostet hier zum Beispiel ca. 24 CHF. Mittellose Einheimische werden bei der Sterilisation und Behandlung ihrer Tiere ebenfalls unterstützt.



Das Tierheim von Care for Dogs liegt ca. 20 km südlich von Chiang Mai. Dort sind ca. 50–60 Welpen und Hunde untergebracht. Sie werden bei Krankheit, Misshandlungen oder Verkehrsunfällen behandelt oder nach Sterilisationen und Operationen medizinisch betreut. Die laufenden Impfungen, Entwurmungen, Herzwurm-Vorsorge sowie medizinischen Behandlungen werden für jeden Hund registriert und terminiert.


Auf dem Weg zur TvT-Behandlung
Auf dem Weg zur TvT-Behandlung
Im Schnitt können ca. 120–150 Hunde und Katzen pro Jahr an neue Besitzer vermittelt werden. Daneben betreut das Team regelmässig Tempel- und Strassenhunde durch medizinische Versorgung, Impfungen sowie Fütterungsprogramme. Durch Kooperation und Anleitung von Mönchen und Angestellten in Tempeln wird Hilfe zur Selbsthilfe gegeben, um die Lebensqualität der dort lebenden Hunde zu verbessern.

Da die Aktivitäten durch Spenden alleine nicht finanziert werden können, bringt das Team auch eigene Mittel ein. Mit Verkaufs- und Standaktionen sowie Schulprogrammen werden die Bevölkerung sowie jungen Menschen für die Problematik der Strassenhunde sensibilisiert. Die Tierfreunde haben alle Hände voll zu tun, und der Tag müsste häufig mehr als 24 Stunden haben. Sie sind sich bewusst, dass sie nicht allen Hunden helfen können, ihr Motto lautet aber:


Wöchentlicher Tierarztbesuch
Wöchentlicher Tierarztbesuch
«Saving one dog won’t change the world, but surely the world will change for that one dog.» (Einen Hund zu retten, wird die Welt nicht verändern, aber mit Sicherheit wird sich die Welt für diesen einen Hund ändern.)



Das Team ist auf finanzielle Unterstützung angewiesen – Sie können mithelfen, das Leben eines oder mehrerer Hunde durch Ihren Beitrag zu verändern. Jeder Franken hilft, das Leben eines Hundes zu verbessern.





Mehr Infos über die Aktivitäten von Care for Dogs finden Sie unter www.carefordogs.org

Ally Taylor hat zudem ein Web-Tagebuch angelegt, in dem sie täglich hautnah über ihre Einsätze unter http://allycfd.blogspot.com/ berichtet – es lohnt sich, einmal reinzuschauen.


Bitte unterstützen Sie das Strassenhunde-Projekt «Care for Dogs» in Chiang Mai:

Spendenkonto in der Schweiz via


Animal Life Tierschutz International

Frau Dora Hardegger
Geeringstrasse 48/20
8049 Zürich
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Telefon:    044 341 76 03
PC-Konto 87-553511-6
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Alle Spenden mit dem Stichwort «Thailand» werden umgehend nach Chiang Mai weitergeleitet. Selbstverständlich können Sie auch direkt mit Karin Hawelka Kontakt aufnehmen (E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. / Telefon 0066 81 907 32 60).
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