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Ewig jugendliche Schönheit – mit Botox, der Wunderspritze, scheint der Traum wahr zu werden. Die Faltenglättung mit dem Nervengift Botulinumtoxin hat sich innerhalb weniger Jahre weltweit zu einem Riesengeschäft entwickelt. Tendenz weiter rapide steigend. Doch den Preis für jugendliches Aussehen zahlen derzeit unnötigerweise Tausende von Mäusen. Jede Produktionseinheit wird in einem grausamen Tierversuch getestet. Und das, obwohl Tierversuche für Kosmetika verboten und tierversuchsfreie Testmethoden vorhanden sind. Die Ärzte gegen Tierversuche haben eine Kampagne gestartet, um die Tierqual für die Schönheit zu stoppen.


Extrem giftig

Botox ist ein Handelsname für eines der drei weltweit erhältlichen Präparate aus dem Nervengift Botulinumtoxin. In Gesichtsmuskeln injiziert, bewirkt das Gift Muskellähmungen, wodurch die Falten darüber glatt erscheinen. Botulinumtoxin wird von Bakterien produziert. Es kam früher in verdorbenen Wurstkonserven vor und rief oftmals tödlich verlaufende Lebensmittelvergiftungen hervor. Es ist das stärkste bekannte Gift überhaupt. Wegen seiner Gefährlichkeit muss es für die Anwendung am Menschen stark verdünnt werden. Jede Produktionseinheit wird auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit geprüft, bevor sie in den Verkauf gehen kann. Das Europäische Arzneibuch schreibt hierfür einen Tierversuch vor.

 

Qualvoller Tod

Das Gift wird Gruppen von Mäusen in die Bauchhöhle gespritzt. Jede Gruppe erhält eine andere Verdünnung Botox. Es wird die Menge ermittelt, bei der genau die Hälfte der Tiere stirbt. Dies wird als LD50-Test (LD50 = tödliche Dosis bei 50% der Tiere) bezeichnet.
Für die Tiere, mindestens 100 pro Produktionseinheit, ist das mit furchtbaren Qualen verbunden. Es kommt zu Muskellähmungen, Sehstörungen und Atemnot. Der Todeskampf der Tiere kann drei oder vier Tage dauern, bis sie schliesslich ersticken.

Übliche Mäusehaltung in Plastikkästen, die wie in einer Lagerhalle in Regalen übereinanderhängen



Es geht auch ohne Tierversuche

Tierversuchsfreie Testmethoden wurden bereits entwickelt, werden aber nur unzureichend eingesetzt. Seit 2005 sind im Europäischen Arzneibuch drei alternative Verfahren zugelassen, allerdings nur, wenn sie validiert sind, d.h., wenn sie die gleichen Ergebnisse liefern wie der LD50-Test. Das Problem: Der Tierversuch ist eine unzuverlässige, schlechte Testmethode. Neue, bessere Systeme werden oft nicht anerkannt, weil sie nicht die gleichen, sondern bessere Ergebnisse liefern wie der Tierversuch.

 


Und noch eine Hürde: Alternative Tests können von den einzelnen Herstellern entwickelt und validiert werden. Sie werden dann aber auch nur für diese eine Firma anerkannt. Doch erst wenn alle drei Herstellerfirmen die gleiche Alternative validiert haben, kann der Mäuseversuch im Europäischen Arzneibuch gestrichen werden. Derzeit arbeiten alle drei Hersteller an unterschiedlichen Verfahren. Solange jede Firma ihr eigenes Süppchen kocht, gilt der LD50-Test weiterhin als «Goldstandard».


Das Leiden beginnt...
Das Leiden beginnt...

Riesengeschäft

Botox ist nicht mehr nur in den USA und bei Promis ein Thema, sondern wird zunehmend auch in der breiten Masse in Deutschland eingesetzt.
Nach drei bis sechs Monaten hat der Körper neue Nervenendigungen gebildet, die Antifaltenwirkung lässt nach und die Behandlung muss wiederholt werden. Schönheitspatienten werden so zu Dauerkunden. Der Botox-Boom ist ein Riesengeschäft mit enormem Wachstum. BOTOX® rangiert nach Viagra® bereits auf Platz zwei der weltweit meistverkauften Medikamente. 43% der BOTOX®-Produktion wurden 2004 im ästhetischen Bereich eingesetzt, 57% im medizinischen. Bei den weltweit am häufigsten durchgeführten schönheitschirurgischen Eingriffen liegt die Botulinum-Injektion auf Platz eins.

Langzeitfolgen unbekannt

In Deutschland und der EU sind Tierversuche für kosmetische Endprodukte verboten. Skandalös – trotzdem sind grausamste Tierversuche für die Antifaltenbehandlung erlaubt. Da die Botox-Präparate auch für medizinische Zwecke eingesetzt werden, wird dieses Verbot umgangen. Verbraucher, die Tierversuche für Kosmetika ablehnen, werden so hinters Licht geführt.

Patienten müssen eine Erklärung unterschreiben, dass sie mit einem nicht für kosmetische Zwecke zugelassenen Mittel behandelt werden. Ein unkalkulierbares Risiko, denn die Langzeitfolgen beim Menschen sind noch nicht erforscht.


Helfen Sie mit, Botox-Tierversuche zu stoppen!

Die Ärzte gegen Tierversuche e.V. haben eine Kampagne gestartet:

Sie wollen erreichen,


* dass die Öffentlichkeit über diese schrecklichen Tierversuche informiert wird,

* dass die Herstellerfirmen auf tierversuchsfreie Methoden umsteigen und
* dass der Mäusetest im Europäischen Arzneibuch gestrichen wird.


Jeder kann helfen!
Auf der Website http://www.botox-tierversuche.de finden Sie:

–    Info- und Kampagnenmaterial

–    Hintergrundinformationen
–    Musterprotestbriefe an die Herstellerfirmen von Botulinumtoxin-Präparaten
–    Unterschriftenliste im PDF-Format zum downloaden
–    Flugblatt im PDF-Format zum downloaden

Die Unterschriftenliste und das Flugblatt können Sie auch bestellen bei:

Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Landsbergerstr. 103
D - 80339 München
Deutschland

Ärzte gegen Tierversuche e.V., Dr. Corina Gericke