Alles ist käuflich!
Seit dem andauernden Bankendebakel ist wohl jedem bekannt, was Korruption und Spekulation verursachen können.Den meisten ist auch der Satz «too big to fail», also quasi zu gross, um fallengelassen zu werden, geläufig. Grosse Banken müssen anscheinend im Ernstfall mit staatlichen Mitteln unterstützt werden. Ein wenig oder mehr Ironie steckt da dahinter. Der Staat zahlt jährlich Milliarden an Zinsen für seine Kredite bei den Banken. Wenn der Staat nun noch mehr Kredite bei Banken aufnimmt (z. B. um damit direkt oder indirekt Banken zu subventionieren), dann kassieren die Banken nochmals ab. Ein mehr als gutes (wenn auch sehr vereinfacht dargestelltes) Geschäft.
Auch immer beliebter wird der Slogan «too big to nail», also quasi zu gross, um dagegen anzukämpfen. Dieser wird unter anderem als Entschuldigung dazu verwendet, weshalb sich Regierungen von Grosskonzernen korrumpieren lassen (wollen), anstatt die Konzerne für deren Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen.
Englische Schlacht- und Marketingslogans sind in der Polemik, pardon: Politik, sehr in Mode. Mit ihnen lässt sich fast jegliches Verhalten rechtfertigen. Und sie helfen, das Volk schamlos zu blenden, um es von den eigentlichen Problemen, die wohl als zu gross, um angepackt zu werden (in etwa «too big to touch»), betitelt würden, abzulenken.
Zusammengefasst kann man alle politischen Rechtfertigungs-Slogans, besser gesagt die Probleme, die dahinter stehen, in einen einzigen Slogan einpacken. Dieser scheint den meisten Politikern eingeimpft (nicht zu verwechseln mit der Schweinegrippeimpfung, obwohl auch die ...) worden zu sein. Er lautet: Zu gross, um zu widerstehen (in etwa «too big to resist»)!
Zu viele Politiker können den Versuchungen der Korruption nicht widerstehen. Sie nehmen die grosszügigen «Geschenke» von Konzernen und Institutionen dankend an und verpflichten sich damit zu ebenso grosszügigen Gegengeschenken – meistens auf Kosten des Volkes. In der heutigen «Marktwirtschaft» ist alles nur eine Frage des Preises und nicht mehr des Möglichen. Denn: Alles ist käuflich!
Wie weit Korruption verbreitet ist, zeigt sich aber nicht nur im schon fast offiziellen Geschenketauschen. Sie ist auch in vielen weiteren Bereichen sehr offensichtlich. Wie könnte es z. B. sonst sein, dass kaum eine Tierversuchsstudie die geforderten bzw. benötigten Kriterien erfüllt, sie aber trotzdem allesamt «wissenschaftlich» anerkannt werden?
Das Thema Korruption lässt sich mit einem weiteren bekannten Werbeslogan erläutern. Was bekommt man von Politikern als Antwort, wenn man mit gut gefülltem Geldkoffer seine eigenen Interessen – trotz grossen Nachteilen für die Menschen – durchsetzen möchte? «Geht nicht gibt’s nicht!»
