Eine Stimme für die Tiere

Und wieder werden wir an allen Strassenecken, über die Medien und durch Überfälle auf unsere Briefkästen mit Wahlwerbung belästigt. Wunderschön verpackt übertreffen sich die Politiker in Wahlversprechen und verschaukeln uns regelrecht, indem sie uns Volksnähe vorgaukeln. Doch die Enttäuschung lässt nie lange auf sich warten. Vor der Wahl ist leider nicht nach der Wahl, und so vergessen die Politiker regelmässig ihre Versprechen an die Wähler.

Doch ich will nicht unfair sein: Es gibt auch einige Politiker, die sich wirklich für die Interessen des Volkes einsetzen wollen. Doch wer macht eigentlich die Politik? Etwa die Politiker? Hand aufs Herz: So blauäugig sind wir nun auch nicht.
Politik und ihre Entscheidungen werden von Lobbyisten, von finanziell starken Interessenverbänden gemacht. Sei dies z.B. über den direkten Einfluss auf Parteien und Politiker oder durch ihren starken Einfluss auf die Medien. Und sollte doch mal ein Politiker das Volk vertreten wollen, dann werden ihm in einer Fraktion die «Flügel gestutzt».
Das Restliche tun dann sogenannte «Expertengremien» und «Fachkommissionen», die den Politikern sagen, welche Meinung zu vertreten ist. Wer in diesen Kommissionen Einsitz nimmt und wer diese schlussendlich finanziert, das muss an dieser Stelle wohl kaum erwähnt werden. Der gestrandete (oder gestandene?) Politiker ist damit zum Abnicker und Jasager degradiert worden.

Es ist wohl nicht möglich, zu verbergen, dass ich enttäuscht bin über die herrschende Classe politique und deren Ignoranz gegenüber den Abertausenden tierliebenden Schweizerinnen und Schweizern. Aber wenn ich wählen gehe, dann möchte ich nicht Politiker, sondern Volksvertreter wählen können. Wozu sollte ich sonst wählen?

In dieser Ausgabe stellt sich die neu gegründete Tierpartei Schweiz (TPS) vor.
Zugegeben: Diese Partei ist noch sehr jung und unerfahren. Auch Gedanken über parteipolitisches Kalkül («Stimmen verschwenden») sind berechtigt. Doch müssen wir uns dabei auch fragen: Haben die Tiere aktuell durch irgendeine der etablierten Parteien eine Stimme in Bern?
Eines, und das ist mir sehr wichtig, haben dafür die Kandidaten der Tierpartei im Gegensatz zu anderen Kandidaten. Sie sind sich und ihren Idealen treu und möchten sich in Bern für die Schwächsten in unserer Gesellschaft einsetzen.
Und was alles andere betrifft, dazu möchte ich Ihnen einen Werbeslogan einer Computerfirma ans Herz legen: «Die, die verrückt genug sind zu denken, sie könnten die Welt verändern, sind die, die es tun.»
Geben wir der Tierpartei doch eine Chance und am 23. Oktober 2011 unsere Stimme.

  Andreas Item