Innovationsfeindliche Forschung
Ich habe meine Ausbildung in einer Firma für Medizinaltechnik abgeschlossen. Diese Firma stellt u. a. Beatmungsgeräte her.Jetzt stellen Sie sich mal fiktiv vor, dass 92% dieser lebensrettenden Geräte von Anfang an nicht richtig funktionieren würden oder (oft tödlich verlaufende) Fehlfunktionen hätten. Und dass von den restlichen Geräten die Hälfte im ersten Jahr ebenfalls infolge massiver Fehlfunktionen ausfallen würde. Dann wären wir bei nur 4% funktionierenden Geräten.
Und nun stellen Sie sich vor, dass Forscher Tests entwickeln würden, mit denen man die Geräte besser, zuverlässiger und sicherer machen könnte. Dass aber diese Testverfahren nicht eingesetzt würden, da sie genauer und besser sind und deshalb nicht zu den gleichen Testergebnissen wie die veralteten unzuverlässigen Methoden führen. Dass aber genau diese Ergebnisgleichheit von den Zulassungsbehörden gefordert wird. Stellen Sie sich vor, dass diese Firma somit die besseren Testverfahren nicht einsetzen und weiterhin 96% fehlerhafte Geräte auf den Markt bringen würde. Wie gross schätzen Sie die Chance, dass es diese Firma noch geben würde?
So etwas ist unvorstellbar! Oder?
In einem anderen medizinischen Bereich, der Medikamentenentwicklung, läuft es jedoch genau so ab. Laut offiziellen Zahlen fallen in den Untersuchungen am Menschen bis zu 96% aller zuvor im Tiermodell als sicher und potentiell wirksam eingestuften Medikamente durch. Also sage und schreibe nur 4% der entwickelten Medikamente gelten schlussendlich als für Menschen potentiell nützlich.
Mit innovativen, tierfreien Forschungsmethoden lassen sich genauere Ergebnisse erzielen als mit der anerkannt massivst fehlerhaften Methode des Tierversuchs. Trotzdem müssen bessere Forschungsmethoden zu den gleichen Ergebnissen wie Tierversuche führen, um zugelassen zu werden. Eine unvorstellbare Tatsache! Tagtäglich bezahlen unzählige Menschen und Tiere für diese ignorante Praxis mit ihrem Leben, denn Tierversuche verkennen Gefahren für Menschen und zeigen andererseits Gefahren auf, wo gar keine sind. Alleine die EU geht in einem aktuellen Bericht von jährlich 200 000 toten EU-Bürgern infolge unerwünschter Nebenwirkungen aus.
Es ist allerhöchste Zeit, endlich mit dem Mythos Tierversuch aufzuräumen!
In dieser Ausgabe des «Albatros» leisten wir dazu einen wichtigen Beitrag und vergleichen ausführlich Qualität und Nutzen der verschiedenen Forschungsmethoden.
Die AG STG fordert seit langem, dass die besten zur Verfügung stehenden Testmethoden angewendet werden. Um diese zu ermitteln, muss eine konsequente Vergleichsuntersuchung von humanbiologischen Tests und Tierversuchen im Vergleich mit bekannten Daten aus der Humanmedizin durchgeführt werden. Unzählige Leben hätten mit besseren Methoden schon gerettet werden können. Wie viele müssen noch sterben, bis die Forschung endlich die besten Testmethoden einsetzt?
